Berliner NotizenBerliner NotizenBerliner NotizenOktober 2007
Berlin – wie die Stadt gesehen wird „Ich wollte eigentlich immer nach Berlin ziehen, weil ich die Stadt toll finde. Jetzt hat es endlich geklappt.“ „Im Unterschied zu vielen anderen Großstädten hat Berlin viele Grünanlagen.“ „Zu sehen, wie das neue Regierungsviertel entstand, das neue Berlin, eine neue Gesellschaft, anders als in Bonn – das war ein großes Erlebnis, über alle die Jahre hinweg.“ „Und wie schön wäre es, mal ein Jahr am Stück hier zu verbringen. Spazieren durch den Tiergarten, Kaffee schlürfen am Rosenthaler Platz und immer den Fernsehturm am Horizont.“
„Oh ja, Berlin – wo plötzlich alles anders war als normal. In Berlin ging es für mich von null auf tausend. Jeder wollte wissen, welche Jeans ich trage und welches Parfüm. Über Nacht hatte ich kein Privatleben mehr. Man wollte aus mir den Beckham von der Spree machen, aber das war ich nicht.“ „Bei mir in der Schule in Britz merkt man noch, wer aus dem Osten und wer aus dem Westen kommt. Viele Ossis sind von der Mentalität, vom Lebensstil und Denken her spießiger und nicht so aufgeschlossen. Die würden eher CDU wählen statt die Grünen und sind auch nicht so multikulti drauf.“ „In die PDS-Enklave Marzahn will ich nicht, denn dort werde ich aufgeklatscht.“ „Auf der Einladung stand: ‚Festliche Abendgarderobe‘. In jeder anderen Stadt bedeutet das vollkommen unmissverständlich: Smoking für den Herren, Abendkleid für die Dame. In Berlin heißt ‚Festliche Abendgarderobe‘ erfahrungsgemäß, dass sich die Gastgeber wünschen, dass man nicht im Jogginganzug erscheint.“ „Die Hauptstadtkulturluft ohne großstädtische Arroganz und ein wunderbares Publikum.“ „Irgendwann sehnte ich mich nach Berlin, nach Leere, Weite, Regen, nach depressiven Mitmenschen, nach verbohrten Einzelgängern, abweisendem Gebrummel und kleinkarierten Nichtrauchern – wie mich – zurück.“ „Berlin ist eine glückliche Stadt, die durch private Initiativen weltweite Aufmerksamkeit erregt.“ „Ich liebe Berlin und ich weiß, dass ich hier hingehöre.“ „1. Demo für Hungerlohn.“ „Ich gehöre euch jetzt, ich bin Berlinerin geworden.“ „Berlin hat so viel Potenzial, es könnte das New York von Europa werden.“ „Man kann hier so gut Radfahren. Und grenzenlosen Spaß haben.“ „Eine ziemlich relaxte Stadt.“
Damals schon ... „Wie konnte nur jemand auf die Idee kommen, mitten in all dem Sand eine Stadt zu gründen? „Berlin ist physisch und moralisch ein vermaledeites Nest, und ich bin der Cholera sehr dankbar, dass sie mich vor 25 Jahren daraus vertrieben hat.“ „Früher mal hatten wir eine prima Armee; jetzt haben wir prima Perversitäten! Laster noch und noch! Kolossale Auswahl!“ „Die Einwohner sind gut, aber sehr rau und ungelehrt.“ (Entnommen und zitiert aus dem Buch von Art Cobbers „Berlin. Die Geschichte.“ Jaron Verlag, Berlin.)
Berliner Bilderbogen Es gebe in Berlin mehr Grün als in anderen Großstädten, lobte der ehemalige lettische Fußball-Nationalspieler Max Levitanus die deutsche Hauptstadt. Zu den bevorzugt grünen Stadtteilen gehört Friedrichshagen im Bezirk Treptow-Köpenick. Der Ort wurde von jenem König Friedrich gegründet, der im Volksmund der Große genannt wird. Seidenraupenzüchter wurden dort angesiedelt, wo die Spree den Großen Müggelsee Richtung Berliner City verlässt. Friedrichshagen mutierte wegen seiner landschaftlichen Lage im vorvergangenen Jahrhundert zu einem Kurort. Er ist Ausflugsstätte geblieben für jene, die gern mit der S-Bahn mal „ins Jrüne“ fahren. Die über einen Kilometer lange Hauptstraße steht unter Denkmalsschutz. Der Ort wurde auch bekannt durch den Friedrichshagener Dichterkreis, der von Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts existierte. Detlef von Liliencron lebte in Friedrichshagen, bei wechselnden Liebhabern Else Lasker-Schüler. Gustav Strindberg, Schwedens bedeutendster Autor, wohnte 1893 ein Jahr lang nahe dem Müggelsee. Der Dichter Bruno Wille gründete in Friedrichshagen die Volksbühnen-Bewegung, Gerhart Hauptmann aus dem nahen Erkner besuchte seine „Kollegen“ wiederholt in Friedrichshagen. Der Schriftsteller Wilhelm Bölsche ist den Bewohnern in der Gegenwart eher als Namensgeber der Hauptstraße bekannt. Die Gebrüder Hart sind auf den Schildern von Nebenstraßen verewigt. Die Mitglieder des Friedrichshagener Dichterkreises verwirklichten ihr Credo – weg von der Großstadt, leben im Grünen. Die deutsche Literatur prägten sie nicht, aber sie dürfen als die ersten Grünen in Deutschland gesehen werden. In dem Friedrichshagen der Gegenwart leben mehr bildende Künstler als Schriftsteller. In der DDR wohnten einige „staatliche“ Künstler in dem Ort und in seiner Nähe. Seit dem Zusammenbruch des Staates der Arbeiter und Bauern wurde Friedrichshagen ein bevorzugter Wohnort von Medienmenschen. In Friedrichshagen gibt es einerseits ein städtisches Angebot von Buchhandlungen, Cafés und Restaurants, aber auch sehr viel grüne „Landschaft“.
Wegen der Arbeit an einem Buch werden die „Berliner Notizen“ bis einschließlich März 2008 verkürzt und in der Struktur verändert im Netz angeboten. Verwendung nur mit Zustimmung des Autors. |
[Home] [Biografie] [Werkverzeichnis] [Rezensionen] [Leseproben] [Hörbücher] [Berliner Notizen] [Kontakt] [Impressum] [Links] [Aktuell im Angebot] [Neu] |